„Berg- und Talfahrt? Eher ein Höhenflug auf 1800 Metern Höhe“
Ein Höhenflug für 11 Monate am Rande von Johannesburg, der größten Stadt Südafrikas.
Die „Community Church“ durfte ich für diese Zeit mein Zuhause nennen, in der ich mich jede Sekunde des Jahres wohlgefühlt habe.
Gemeinsam mit einem Waisenhaus, einem Kindergarten, einer Grundschule und der Kirche habe ich auf einem Gelände gewohnt und somit war mein Zuhause gleichzeitig mein Arbeitsplatz. Mag am Anfang vielleicht nicht so vorteilhaft klingen, war aber mehr als praktisch und ideal für meinen Alltag.
Meine Arbeit bestand aus vielen Bereichen der Kinder- und Jugendarbeit, die im Alter von 18 Monaten bis 18 Jahren waren. Hausaufgabenbetreuung, Vorbereiten von Andachten, Singen in der Lobpreisband und das Gestalten der wöchentlichen Kindergruppe mit 300 Kindern und des Jugendtreffs mit etwa 150 Jugendlichen waren Hauptbestandteil meiner Arbeit. Zusätzlich aushelfen im Kindergarten, sowie Schwimmunterricht und sportliche Aktivitäten gehörten ebenfalls dazu. Ein kreativer Kopf war immer gefragt, was Bastelideen, Spiele und Gestalten von Bibelgeschichten angeht. Auch wenn einem mal die Idee ausgegangen ist, hat man immer eine Möglichkeit gefunden, die Freizeit der Kinder kreativ zu gestalten. Meine feste Arbeitszeit sah relativ überschaubar aus, jedoch die Selbstgestaltung und die eigene Motivation die man in die einzelnen Projekte gesteckt hat, hat einen dann auch mal bis 3 Uhr Nachts wach gehalten. Mir hat meine Arbeit super viel Spaß gemacht, es hat sich meistens wie auf einer Freizeit angefühlt. Sie war auf jeden Fall ein großes Highlight meines Aufenthalts in Johannesburg.
Neben meiner Arbeit, meinen neugefundenen Freunden und dem völlig anderen Lebensstil Vorort, durfte ich das Land in meiner Urlaubszeit kennenlernen. Kapstadt, die Garden Route, der Krüger Nationalpark und die Panorama Route haben so ziemlich alles abgedeckt, um die Vielseitigkeit des Landes zu entdecken. Die Tiere, die man nur von Fotos kennt, die unglaublich großen Wasserfälle und die Kilometer hohen Berge haben mich total beeindruckt. „Die Welt in einem Land“ beschreibt das ziemlich gut.
Einzigartige Momente
Wenn ich gefragt werde was das schönste und wertvollste Erlebnis in diesem Jahr war, finde ich eigentlich nie eine präzise Antwort darauf. Das Jahr war so ereignisreich und voller neuer Erfahrungen und Momenten die einzigartig waren. Jedoch war für mich persönlich die Musik und die Verbundenheit zu Gott das wichtigste, was ich aus dem Jahr mitgenommen habe und was der ganzen Zeit das „besondere Extra“ gegeben hat. Ich habe gelernt, mich voll und ganz auf Gott zu verlassen, was ich von Deutschland vorher nicht gewohnt war. Die Musik hat dort eine große Rolle gespielt mir dabei zu helfen.
Neben den ganzen neuen Eindrücken, der neuen Kultur, der neuen Sprache und der neuen Lebensart habe ich gelernt, alleine zu leben und mich selbst zu versorgen. Das mag vielleicht neben den anderen Dingen nicht so wichtig und interessant erscheinen, war aber anfangs schon eine Herausforderung. Es gab die eine oder andere Auseinandersetzung mit meinen Mitfreiwilligen und auch mit mir selbst, aber keine die man nicht bewältigen konnte und die nicht normal waren.
Alles in allem waren diese 11 Monate in einem anderen Land, 8000km entfernt von Zuhause, die beste Zeit die ich bisher erlebt habe. Ich hatte das Glück, eine so behütete und tolle Zeit gehabt zu haben, dass ich nur wärmstens empfehlen kann, nach Südafrika zu reisen. Ich bin dankbar für alles was ich in dieser Zeit erleben und lernen durfte.
Muriel K.