Kinder-spielen

Nancy & Natascha, Deutschland

Deutschlandkarte

Jeder kann ein Hoffnungsträger sein

An welcher Einsatzstelle verbringst Du Dein Jahr? Um was geht es bei der Arbeit der Einsatzstelle?

Wir verbringen unser Jahr bei der Hoffnungsträger Stiftung in Leonberg und leben und arbeiten in dem Projekt Hoffnungshaus mit. In einem Hoffnungshaus leben Menschen mit und ohne Fluchterfahrung unter einem Dach. Ziel des Hoffnungshauses ist es, Geflüchteten den Start in ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben in ihrer neuen Heimat zu ermöglichen. Das geschieht durch Angebote wie zum Beispiel Sozialarbeit, Sprachkurse, Arbeitsmarktintegration und gemeinschaftsstiftende Aktionen wie Nähkurse, internationale Begegnungsabende, …

Was machst Du dort? Wie lebst Du dort?

Ganz allgemein gesagt, sorgen wir an unterschiedlichen Stellen dafür, dass Fremde zu Freunden werden und einen guten Platz in der Gesellschaft finden, indem wir interkulturelle Projekte mitgestalten, wie zum Beispiel Kinderprogramm, Begegnungs – Spieleabende oder ein internationales Cafe.
Wir leben im Hoffnungshaus in dem drei deutsche Familien, eine Familie aus dem Kosovo, eine afghanische Familie und eine syrische Familie jeweils ihre eigene Wohnung haben. Dazu gibt es noch zwei WGs. Eine Frauen-WG und eine Männer-WG. Die Frauen-WG teilen Nancy und ich uns gemeinsam mit zwei Mädchen aus Syrien. Das Hoffnungshaus ist wie eine große Familie für uns. Es ist immer jemand da, mit dem man spontan etwas unternehmen kann oder einfach nur das alltägliche Leben genießen kann.

Einsatz Im Cafe
Iim Cafe

Was war bisher Dein wichtigstes, wertvollstes oder schönstes Erlebnis?

Es gab schon viele schöne Erlebnisse in unserer Zeit hier. Ein tolles und lustiges Erlebnis war, als wir an einem kalten Wintertag unseren wöchentlichen Begegnungsabend veranstaltet haben, in der Woche zum Thema Bingo. Da es so kalt und nass draußen war haben sich an diesem Abend nicht so viele Menschen wie sonst auf den Weg ins Hoffnungshaus gemacht. Also waren wir eine ganz kleine, aber bunt gemischte Gruppe. Das Bingo spielen mit getrockneten Bohnen wurde dann ganz spontan zu einem wilden Bohnen-Krieg. Überall flogen die Bohnen hin und her, es wurden Teams gebildet die sich gegenseitig abgeworfen haben und alle haben mitgemacht. Wir hatten sehr viel Spaß und haben sehr viel gelacht. Für diesen Abend konnten alle aus dieser bunten Gruppe mit den unterschiedlichsten und teilweise sehr schwierigen Geschichte ihre Sorgen und Probleme vergessen und neue Hoffnung aufblühen lassen.

Was hast du schon gelernt?

Ich habe gelernt dass jeder Mensch zu einem Hoffnungsträger für andere werden kann. Egal ob es durch praktische Hilfe in verschiedenen Lebenslagen eines Menschen ist oder auch nur durch ein freundliches Lächeln, eine Umarmung oder ein Gespräch. Manchmal schenken wir einem Menschen ganz unbewusst ein bisschen Hoffnung und sehen dann erst im Nachhinein wie eine kleine Geste bei einem anderen Menschen gewirkt hat.

Nancy C.B. und Natascha E.