Hongkong

Tabea, Hongkong

Weltkarte

KREUZUNG ZWISCHEN ARM UND REICH

Was hast du in Hongkong gemacht?

Bevor es richtig losgeht, gehe ich zum „Morning Meeting“ um Lobpreis zu machen und Input für den Tag zu bekommen. Denn unsere Arbeit ist es, Liebe weiterzugeben.

Hongkong hat viele reiche Menschen, die viel konsumieren und liegt am Hafen. Dadurch ist die Einsatzstelle an der ich gearbeitet habe, perfekt stationiert. Wir sammeln nämlich Spenden und senden sie in Containern in hilfsbedürftige Länder weiter. Damit leben wir die Nächstenliebe praktisch. Auch wenn wir die Empfänger nicht immer persönlich sehen, senden wir durch die Tische, Stühle, Kleider oder was auch immer, ein Zeichen. Das machen alle Mitarbeiter ohne Gehalt zu bekommen, also aus Überzeugung.

Das Team ist super vielfältig. Von jung bis alt, Singles bis Familien, ist alles vertreten. Wir kommen aus vielen verschiedenen Ländern. Alle 70 besonderen Menschen bilden eine einzigartige Familie in Hongkong. Die Organisation bietet alles, von Verwaltungsjobs bis selber Hand anlegen. Alle leben und arbeiten aber auf dem gleichen Campus. Zwischendrin die Lagerhallen und Büros.

Hongkong Natur

Ich denke, man kann auch ohne direkt über Gott zu reden, seine Liebe weitergeben.
Das Ziel unserer Arbeit ist, die Güter zu den Menschen zu bringen, die es am meisten brauchen. Da wir aber zu wenige für diese Aufgabe sind, freuen wir uns, dass Freiwillige aus Hongkong mithelfen. Meine Job ist es, die täglichen Aufgaben, die an diesem Tag zu erledigen sind, wie Container laden, Kleidung sortieren, Elektronik testen usw. zu verteilen. So habe ich viel Kontakt zu den Menschen, was ich an meinem Job liebe.

Ich versuche durch Gruppengespräche den Helfern klarzumachen, dass egal wie jung oder unbedeutend man scheint, jeder etwas bewegen kann. Von Schülern bis Arbeitern von Microsoft habe ich alle möglichen tollen Leute kennengelernt. Diese Gruppenbesuche müssen natürlich auch geplant werden. Also habe ich über E-Mail ihre Termine im Voraus geplant und führe später die Gruppen durch den Tag. Auch Flüchtlinge helfen bei uns mit. Es haben sich tolle Freundschaften gebildet und ihre Geschichten waren immer ganz besonders anzuhören.

Außer dem Senden von Containern in hilfsbedürftige Länder, bieten wir auch einzigartige Simulationen an. Besucher dürfen einen Tag lang in die Fußstapfen von Menschen treten, die z. B. blind sind, AIDS haben, flüchten müssen oder unter der Armutsgrenze leben. Wenn man selbst erlebt hat, wie es diesen Menschen ergeht, fängt man an, anders über die Not in der Welt nachzudenken. Sehr viele Menschen haben danach ihre Ansichten komplett geändert.

Was war Dein wichtigstes, wertvollstes oder schönstes Erlebnis?

Mein schönstes Erlebnis hört sich tatsächlich nicht so angenehm an. Aber die Flüchtlings-Simulation hat mich total geprägt. Ich habe sie viel mehr zu verstehen gelernt und es beeinflusst meine Entscheidungen heute noch. Nach einem halben Jahr nannten mich alle Flüchtlinge „Schwester“ und wir hatten tolle Gespräche über den Glauben in den Mittagspausen. Es ist bereichernd sich über den Glauben auszutauschen.

Hongkong Von Oben

Was hat dich herausgefordert?

Natürlich gibt es im Ausland auch viele Herausforderungen. Besonders China schien mir zu Anfang sehr fremd zu sein. Langsam lernt man die Kultur zu verstehen und zu lieben und passt sich an. Es bleibt immer spannend, man muss nur aufgeschlossen sein.

Was hast du gelernt?

Ich habe so viele Dinge gelernt, die wichtiger sind, als alles was ich in der Schule hätte lernen können. Ich habe Freunde fürs Leben gefunden und viele verschiedene Kulturen kennengelernt, mein Englisch und Chinesisch verbessert und vieles mehr. Ich habe gelernt, dass es möglich ist, mit so vielen unterschiedlichen Menschen in einer Familiengemeinschaft zu leben. Ich habe erfahren, dass Gott heilt und für jedes einzelne seiner Kinder eine hammer Zukunft bereithält.

M goi! (Danke) fürs Zuhören.

Tabea K.

Freunde